Mittwoch, 28. Mai 2014

Färebexperiment Kriechender Günsel


Kriechender Günsel
überhaupt DIE Gartenentdeckung des Jahres für mich. Ich habe herausgefunden, dass dieses nette Kraut, was da im Garten in der Wiese rumwächst, ein phänomenales Zeugs ist. Ein tolles essbares Heilkraut. Seit dem kein Wildkräutersalat mehr ohne!

Fragt mich doch mein Mann, ob man damit auch färben kann... das war ein Weckruf!

lila Blüten, rötliche Blätter- da geht doch bestimmt was... dachte ich...

Färbung mit Kriechendem Günsel
150 % frische Blüten (mehr waren nicht entbehrlich) samt Stengel und den dazwischensitzenden Blättern gepflückt, eingeweicht und  mit Wolle, die mit 15%  Alaun vorgebeizt war, 1 h gekocht. Et voilà: ein umwerfendes beige bis hellbraun :-(
Relativ dunkel für die paar verwendeten Blüten.

Nuancieren mit Pottasche (rechts oben) brachte kaum etwas, das Beige wurde geringfügig gelblicher. Eisenwasser brachte auch keine überzeugende Wirkung, wurde nur ein braun-tarn-grün (links unten).

Fazit: lieber im Salat oder Tee als in der Wolle!

Habt Ihr auch schon Versuchsfärbungen gemacht mit Sachen, von denen man noch nichts oder wenig gehört oder gelesen habt? War es toll? Dann teilt es doch den anderen mit! War es eher als "Versuch macht klug" zu betrachten, dann warnt doch die anderen Färber. Ihr könnt dazu gern die Kommentar- Funktion benutzen oder mich direkt kontaktieren!

Viele Grüße!

Katja

Sonntag, 18. Mai 2014

Maiglöckchenblätter- Färbung

Heute will ich es endlich nachholen und euch die Färbung mit Maiglöckchenblättern zeigen:

Vorgebeizt mit 15% Alaun, gefärbt mit 400% Maiglöckchenblättern nach dem Rezept 1 aus "Naturfarben auf Wolle und Seide" von D. Fischer.

Der erste Zug links ist etwas heller als der 2. Zug, der noch eine Nacht zusammen mit den Blättern im Farbbad verbringen durfte.

Viele Grüße!

Katja

Wolle als Pflanzendünger

Heute mal eine Idee, um die Wolle, die sich nicht zum Spinnen eignet, einem ökologisch sinnvollen Zweck zuzuführen:

Wolle als Eiweißfaser hat einen hohen Stickstoffanteil. Dieser wird bei der Zersetzung der Faser frei, ähnlich wie bei Hornspänen.
Es gibt auch bereits Wolldünger- Pellets im Handel zu kaufen. Also weshalb nicht die unbrauchbare Wolle als Bodenverbesserer einsetzen?

Schon letztes Jahr hatte ich Wolle, die ich vor der Wäsche aus dem Vlies aussortierte, um die Tomatenpflanzen drapiert. Denn die Wolle ist ja an sich wasserabweisend, nimmt aber gleichzeitig viel Feuchtigkeit auf. So hatte das einen tollen Mulcheffekt und ich konnte auch nicht beobachten, dass sich unterhalb vermehrt Nacktschnecken angesiedelt haben, wie sie das sonst gern unter diversen Mulchmaterialien tun.

Das Kompostieren der Wollreste funktioniert auch sehr gut, selbst im Wurmkomposter (Kompostierung ohne Wärmeentwicklung). Ich werfe die Reste, die beim Kardieren und Spinnen anfallen, da rein und nach ca. 7 Monaten ist alles zersetzt.

Aber auch im Blumentopf kann Wolle nützlich sein. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, diese bei manchen Pflanzen als Drainage + Langzeitdünger einzusetzen. Wie hier bei den vorgezogenen Zucchini- Pflanzen:

Man sieht, wie sich die Wolle schon nach 8 Wochen zum Großteil zerzetzt hat und von den Wurzeln durchdrungen ist. Für die Pflanzen ist es eine extra Portion Nährstoffe, gleichzeitig speichert es Feuchtigkeit und verhindert Staunässe.

Bei dauerhaft getopften Pflanzen bitte noch eine zusätzliche haltbare Drainage einbringen, denn die Wolle löst sich ja alsbald auf.

Viele grüne Grüße!

Katja


Donnerstag, 1. Mai 2014

Ich kann doch keinen Farbstoff umkommen lassen...

Ja, Ostern ist vorbei, die Eier gefärbt und verspeist.

Und die restliche Farbe steht noch in den halbgeschnittenen Tetra- Packs, die ich gern zum Eierfärben verwende. (hatte die kräftigbunte flüssige Eierfarbe)

Das kann ich doch nicht wegschütten, wenn frau doch damit auch Wolle bunten kann, das geht nun wirklich nicht.

Also 150 g weiße Sockenwolle erworben, 2m lang gehaspelt (ich möchte einen längeren Farbverlauf), gebadet und über Nacht in Essig eingesperrt.

Dann einen Topf mit Wasser, Essig, der roten und einem Teil der blauen Farbe befüllt, erwärmt und ein Ende des Strangs reingehängt. Erst nur ein kleines Stück, aber dann immer ein Stück weiter, so dass sich ein (halbwegs) sanfter Farbübergang ergibt.
Nachdem so dem Wasser weitesgehend alle Farbe entzogen war, kam das gleiche in grün, auch hier gemischt mit blau.

Irgendwie weigerte sich das Blau, sich mit der Faser zu verbinden. deshalb ist mein Grün auch nicht Türkis, wie ich mir das eigentlich erhofft hatte. Aber schön ist es dennoch!

Ich plane daraus einen Schal zu stricken. Ich habe da auf dem Leipziger Wollfest einen gesehen, bei dem  eine Regenbogenfärbung so verstrickt war, dass die Farben wieder übereinander landeten. Also 2 Reihen = ein Strangumlauf. Mal sehen, ob ich das auch hinbekomme... Werde berichten!

Liebe Grüße!

Katja